Die SAGA Unternehmensgruppe ist ein wirtschaftlich erfolgreiches und dank ihrer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leistungsfähiges wie innovatives Unternehmen. Die sozial verantwortliche Wohnraumversorgung für breite Schichten der Bevölkerung ist seit mehr als 100 Jahren tragende Säule unseres Geschäftsmodells.
Ihre Unternehmensgeschichte ist ein Spiegelbild der wechselhaften Entwicklung Altonas wie auch Hamburgs. Am 29. Dezember 1922 als kommunales Unternehmen der preußischen Stadt Altona gegründet war sie in ihren frühen Jahren untrennbar verknüpft mit ihrem Gründungsvater Max Brauer.
Heute steht die SAGA mit rund 140.000 Wohnungen und 1.400 Gewerbeobjekten für lebenswerte Quartiere und Nachbarschaften in ganz Hamburg. Wirtschaftlich erfolgreich, sozial verantwortlich und klimagerecht – so formuliert die SAGA ihren Anspruch und ihr Selbstverständnis als große Vermieterin der Stadt sowie als größtes kommunales Wohnungsunternehmen Deutschlands.
Das erste Büro der Saga in Bahrenfeld: Zwei Zimmer über dem Lindenkrug.
Die Saga wurde am 29. Dezember 1922 auf Initiative von Max Brauer gegründet, dem damaligen Zweiten Bürgermeister und Stadtkämmerer von Altona.
1923 übernahm die Saga die Verwaltung von 760 Wohnungen der Steenkamp-Siedlung im Stadtteil Bahrenfeld. Ihr Bestand stieg bis 1927 auf 2.000 Wohnungen an. Das Saga-Büro wechselte jetzt von der Steenkamp-Siedlung an den „Friedrich-Ebert-Block“ am Bahrenfelder Steindamm 49. Infolge der Weltwirtschaftskrise kam der Neubau zum Erliegen. Ein Viertel der Saga-Mieterinnen und Mieter konnte ihre Miete nicht mehr zahlen.
Spitzdach statt Flachdach: Umbau der sogenannten "Schichttorte" in Bahrenfeld um 1935.
Im März 1933 besetzen Nationalsozialisten das Altonaer Rathaus und kurze Zeit später auch die Saga-Verwaltung. Max Brauer wurde ebenso abgesetzt wie der Saga-Vorstand. Weil Bauten der NS-Ideologie entsprechen sollten, wurden die von den Nazis als „undeutsch“ empfundenen Flachdächer gegen Spitzdächer ausgetauscht. Die ersten Bauten, die dies betrafen, waren die Oelsner-Blöcke in der Helmholtz- und Bunsenstraße in Ottensen.
1938 ging die Altonaer Saga im Zuge des „Groß-Hamburg-Gesetzes“ in das Eigentum der Stadt Hamburg über. Im Zuge der Fusion mit der Baugesellschaft Hamburg stieg der Wohnungsbestand 1939 auf mehr als 6.600 Wohnungen an. Aus der Saga wurde nun die SAGA, die im Auftrag der Hamburger Gauleitung ab 1942 u.a. in Alsterdorf, Jenfeld, Steilshoop und Poppenbüttel Behelfsheime für Ausgebombte errichtete, die aus Betonteilen bestanden, die teilweise im KZ Neuengamme vorgefertigt werden.
Nach Kriegsende im Mai 1945 wurden von der britischen Besatzungsmacht der SAGA-Vorstand und -Aufsichtsrat abgesetzt. 25 Mitarbeiter wurden aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur NSDAP entlassen. Von der mittlerweile 6.700 SAGA-Wohnungen waren 1.115 zerstört und weitere 259 so stark beschädigt, dass sie vorerst nicht bewohnt werden können.
Die SAGA setzte den Wiederaufbau nach dem Krieg vor allem in Hamburgs Westen um.
Der Wiederaufbau Hamburgs wurde im April 1947 unter den vier städtischen Wohnungsunternehmen aufgeteilt. Die SAGA war zuständig für das Gebiet westlich der Alster und nördlich der Stadtbahnlinie Dammtor – Altona.
1949 übernahm sie die Fortführung des Baus der Grindelhochhäuser, deren zwölf Hochhausscheiben sie bis 1956 fertigstellte. Drei Jahre später waren alle im Krieg beschädigten SAGA-Bestände wiederaufgebaut, 2.500 Wohnungen befanden sich in Bau und Planung. 1955 meldete die SAGA mehr als 10.000 eigene Mietwohnungen. Gemeinsam mit anderen Wohnungsunternehmen begann sie 1967 mit dem Bau der Großwohnsiedlung am Osdorfer Born, die Anfang der 1970er Jahre fertig gestellt wurde.
Der Hexenberg in Altona-Alstadt nach seiner umfangreichen Modernisierung heute. Erbaut wurde die Siedlung in den frühen 1970er Jahren.
Im Juli 1972 fusionierte die SAGA mit ihren städtischen Schwestergesellschaften Freie Stadt, Neues Hamburg und Deutsche Wohnungsbaugesellschaft mbH Harburg. Ihr Wohnungsbestand erhöhte sich auf rund 75.500 Wohnungen. In den kommenden Jahren begann die SAGA mit der umfangreichen Sanierung und Modernisierung der Altbauquartiere von St. Pauli, in Altona-Altstadt, Ottensen, St. Georg und der Neustadt. Mitte der 1970er Jahre bezog die SAGA neue Geschäftsräume in der Großen Bergstraße in Altona.
Ab 1980 wurde in der Mieterbetreuung neben der allgemeinen Jugendarbeit, Seniorenbetreuung und Beschwerdearbeit ein neuer Schwerpunkt auf die „Wohngebietsbezogene Sozialarbeit“ gelegt – eine Antwort auf die sich auch infolge der hohen Arbeitslosigkeit verschärfenden sozialen Spannungen, insbesondere in SAGA-Großwohnsiedlungen. Ab Ende 1989 spannte sich der Hamburger Wohnungsmarkt wegen verstärkten Zuzugs von Aussiedlern aus Osteuropa und den Folgen des Mauerfalls immer weiter an. Die SAGA antwortete darauf unter anderem mit Dachgeschoss-Aufstockungen.
Viele SAGA-Wohngebäude wie hier in Jenfeld wurden in der 1990er Jahren voll modernisiert.
Im Zuge einer bundesweiten Steuerreform entfiel 1990 die steuerliche Begünstigung von Wohnungsunternehmen der öffentlichen Hand. Die SAGA war nicht mehr „gemeinnützig“ und musste sich nach innen und außen auf die neue Wettbewerbssituation einstellen. Ein Ergebnis der Neuorientierung war die Schaffung eines dezentralen Geschäftsstellennetzes, das bis heute besteht. 1995 wurden in der Großwohnsiedlung „Kirchdorf-Süd“ erstmals Pförtnerlogen im SAGA-Bestand eingerichtet, um das Sicherheitsgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner zu erhöhen und Verschmutzungen und Vandalismus zurückzudrängen.
Im Juli 1999 wurden der Gleichordnungskonzern SAGA GWG gebildet. Beide Unternehmen verfügen zusammen über einen Bestand von mehr als 130.000 Wohnungen und 1.600 Gewerbeobjekten. Die rund 40.000 Wohnungen der 1989 gegründeten GWG waren der vormalige Hamburger Bestand der Neuen Heimat.
Seit 2021 prangt das Wandbild "Dreiklang" des Künstlerduos "Innefields" an der weithin sichtbare Fassade am Immenbusch im Osdorfer Born.
2002 wurde die SAGA GWG-Tochter ProQuartier zur Unterstützung der Quartiersarbeit gegründet. Unter anderem kümmert sie sich erfolgreich um Stadtteilmarketing und entwickelt eigene Formate wie das kostenlose Sportprogramm move! Fünf Jahre später wurde das soziale und kulturelle Engagement des Konzerns durch die Gründung der SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft erweitert. Die Stiftung unterstützt Projekte, die sich für stabile Nachbarschaften und Quartiersentwicklung einsetzen.
Um den bestehenden Engpässen am Hamburger Wohnungsmarkt zu begegnen, wurde 2011 das erfolgreiche „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ geschlossen. Die SAGA ist mit vielen anderen Unternehmen Partnerin und verfolgt eine erklärte Angebotspolitik zur Entspannung des Hamburger Wohnungsmarktes.
Im Zuge der IBA Hamburg hatte SAGA GWG allein in das Weltquartier in Wilhelmsburg mehr als 100 Mio. Euro investiert. Als Projekt der Internationalen Bauausstellung wurde diese Siedlung bis 2014 zu einem Modellprojekt für interkulturelles Wohnen umgestaltet, unter anderem mit energetischen Verbesserungen, dem Anbau von Balkonen und Wintergärten, der Veränderung von Grundrissen und der Umgestaltung der Außenbereiche. In Folge der sogenannten Flüchtlingskrise errichtete das Tochterunternehmen HIG ab 2015 sukzessive mehr als 2.000 Wohnungen zur vorübergehenden Unterbringung von Menschen aus Syrien und anderen Krisenregionen.
Seit Anfang 2017 gehört der 1999 eingeführte Konzernname SAGA GWG der Vergangenheit an. Unter dem neuen Namen SAGA Unternehmensgruppe wurde 2019 der feierliche Spatenstich für 180 öffentlich geförderte Wohnungen am Baakenhafen in der HafenCity gefeiert, die zwei Jahre später bezogen wurden. Nach etwas mehr als 20 Jahren wurde die Konzernintegration der GWG im Juli 2021 komplett abgeschlossen. Die GWG als Hamburger Teil der ehemaligen Neuen Heimat ist seitdem Geschichte. Im Mai 2022 feierte die SAGA im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses ihr 100jähriges Bestehen.