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SAGA pilotiert 2024 erstes Effizienzhaus

SAGA-Zentrale | Foto: T. Ahlf
SAGA-Zentrale | Foto: T. Ahlf
22. April 2024

In Fortführung der erfolgreich umgesetzten Typologien des SAGA-System-, Modul- und Typenhauses hat Hamburgs große Vermieterin ergebnisoffen untersucht, unter welchen Bedingungen preisgedämpfter freifinanzierter Mietwohnungsbau realisiert werden kann. Ziel war die Entwicklung von Lösungen mit 15 bis 20 Prozent geringeren Baukosten, die durch Vereinfachung und Standardreduzierung eine wirtschaftliche Umsetzung bei gleichzeitig bezahlbaren Mieten sichern und gleichsam Nutzeranforderungen wie auch klimapolitischen und städtebaulichen Ansprüche erfüllen. 

Das mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen eng abgestimmte Wettbewerbsverfahren unter Begleitung des Oberbaudirektors Franz-Josef Höing und zuvor definierten Teams aus Bauunternehmen und Architekturbüros brachte eine große Bandbreite an unterschiedlichen Lösungen mit sich, die nunmehr in die Standards und Prämissen des neuen SAGA-Effizienzhaus-Ansatzes eingehen. Im Laufe des Jahres 2024 wird die SAGA ihr erstes Bauvorhaben pilotieren. In der Folge werden weitere Grundstücke identifiziert, um die Breite der qualitativ guten Entwürfe aus dem Wettbewerbsverfahren zu umzusetzen. 

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Hamburg will das Bauen wieder bezahlbar machen. Denn nur so decken wir den Bedarf an Wohnungen und begrenzen die Mieten auch im frei finanzierten Segment. Die Wettbewerbsergebnisse zum Effizienzhaus der städtischen SAGA zeigen, wie durch effiziente Planung sowie Vereinfachungen an Gebäudekubatur und Fassade und eine maßvolle Reduzierung der technischen Standards bei gleichbleibend hohem architektonischem Anspruch die Baukosten erheblich gesenkt werden. Mit einer kompakten Bauweise, optimierten Grundrissen und effizienter Erschließung für eine höhere Flächeneffizienz sind bezahlbare freifinanzierte Wohnungen im Effizienzhaus 55-Standard realistisch. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liegt dabei im Prozessmanagement, in dem das Vergabeverfahren für die Bauleistung den Rahmen bildet. Bauunternehmen und Planer erhalten Kostenvorgaben, die sie gemeinsam erfüllen und durch die verbindliche Abgabe eines Angebots unterlegen müssen. Diese wichtigen Erkenntnisse sollen nun in die Umsetzung gehen. Dafür startet die SAGA noch in diesem Jahr ein Pilotvorhaben“

SAGA-Vorstand Snezana Michaelis: „Die SAGA Unternehmensgruppe ist der festen Ansicht, dass allein eine verstetigte Angebotspolitik helfen kann, dem angespannten Wohnungsmarkt in Hamburg zu begegnen. Die Umsetzung von mehr Neubau ist nicht zuletzt auch eine Frage der Baukostenhöhe. Dank des innovativen Wettbewerbs zum Effizienzhaus hat die SAGA eine Reihe von wertvollen Hinweisen und Lösungsansätzen erhalten. Vorgabe hierbei war der konsequente Verzicht auf Tiefgaragen bzw. Untergeschosse und die Vereinfachung von Baukörpern bei gleichbleibend hohem gestalterischem Anspruch. Neu war die frühzeitige Bildung von Teams aus Architekten und Bauunternehmen in Verbindung mit einer definierten Kostenobergrenze mit vielversprechenden Ansätzen. Wir werden diese Erkenntnisse jetzt in die praktische Anwendung bringen und hoffen, dass das Effizienzhaus dazu beiträgt, die Baukosten zu senken.“  

Über das Wettbewerbsverfahren
In Fortführung der Überlegungen zum sogenannten „Hamburg Wohnen“ hat die SAGA geprüft, unter welchen Bedingungen preisgedämpfter freifinanzierter Mietwohnungsbau realisiert werden kann. In Abstimmung mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen wurde entschieden, im Rahmen eines Realisierungswettbewerbes mit Bauverpflichtung auf einem SAGA-eigenen Grundstück durch Teams bestehend aus Planern und Bauwirtschaft Lösungsvorschläge entwickeln zu lassen. Ziel war die Entwicklung eines nachhaltigen Baustandards, der über merklich verringerte Baukosten durch starke Vereinfachung die erforderliche Wirtschaftlichkeit sichert und dennoch sowohl den Nutzeranforderungen als auch den klimapolitischen und städtebaulichen Ansprüchen genügt. 

Die maximalen Herstellungskosten je Quadratmeter Wohnfläche sind für den Wettbewerb gedeckelt worden (Kostengruppen 200-700). Unter Einbeziehung von Inflation und Zinseffekten taxieren diese bei durchschnittlich 3.700 Euro. Um der Kreativität auf der Suche nach neuen Ansätzen möglichst breiten Raum zu geben, wurde vom Gremium übereinstimmend empfohlen, die Vorgaben für die Teilnehmer weitestgehend zu minimieren und nur das Ziel klar zu definieren. Auf Unternehmensseite traten Vertreter der konventionellen und der seriellen sowie modularen Bauweise gegeneinander an. Begleitet wurde das Verfahren durch ein Expertengremium bestehend aus dem Oberbaudirektor, Vertretern der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie Experten der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie der SAGA Unternehmensgruppe.

Übergeordnete Ziele im Kontext des Effizienzhaus-Ansatzes
Die SAGA strebt die schrittweise Weiterentwicklung und Optimierung ihres System-Baukastens über die Pilotierung des Effizienzhauses an, um die aus realisierten Projekten gewonnenen Erkenntnisse einfließen zu lassen. In diesem Zusammenhang sollen auch Anpassungen an veränderte Vorgaben und Normen vorgenommen werden. Auf Grundlage des SAGA Holz-Hybridbau-Pilotprojekts in der Wagenfeldstraße in Barmbek etwa wird die Vorfertigung von Holzfertigbauteilen (Fassaden etc.) in Kombination mit Spannbeton-Fertigdecken und Fertigbädern befasst. Regelmäßig überprüft die SAGA, ob Losgrößen aus mehreren Vorhaben gebildet werden können, um Skaleneffekte im Ausschreibungsverfahren zu erzielen. 

 

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