
Die Geschichte der SAGA ist untrennbar mit der Geschichte Hamburgs verbunden. In den zurückliegenden einhundert Jahren seit Gründung der SAGA im Jahr 1922 mussten das Wohnungsunternehmen wie auch die Stadt selbst immer wieder Herausforderungen meistern und sich den Erfordernissen der Zeit anpassen.
Wir haben für Sie die wichtigsten Ereignisse und Meilensteine aus 100 Jahren SAGA zusammengestellt.
In der Not geboren. Die Saga von ihrer Gründung bis zur Weltwirtschaftskrise
1922-19321922
Gründung der Saga am 29. Dezember 1922 auf Initiative von Max Brauer, dem Zweiten Bürgermeister und Stadtkämmerer von Altona. 1923 übernimmt die Saga die Steenkamp-Siedlung in Bahrenfeld und verwaltet 760 städtische Wohnungen.
Im Obergeschoss des Gasthauses „Lindenkrug“ in der Steenkamp-Siedlung befand sich das erste Büro der Saga. Dort standen für ihre vier Beschäftigten zwei Räume zur Verfügung, Foto: Museum der Arbeit / SAGA-Fotoarchiv.
1924
Max Brauer wird zu Altonas Oberbürgermeister gewählt. Der Architekt Gustav Oelsner wird Bausenator und Saga-Vorstand. Beide bilden ein kongeniales Duo zum Wohle des „Neuen Altonas.“
Gustav Oelsner und Max Brauer auf einem Empfang im Rathaus in den 1950er Jahren, Foto: Nachlass Gustav Oelsner, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (StAHH).
1927
Der verwaltete Saga-Wohnungsbestand wächst auf 2.000 Wohnungen im Zuge der Eingemeindungen der Elbvororte nach „Groß-Altona“. Das Saga-Büro wechselt von der Steenkamp-Siedlung an den „Friedrich-Ebert-Block“ am Bahrenfelder Steindamm 49.
Der auch als „Schichttorte“ bekannte rund auslaufende Oelsner-Bau Bahrenfelder Steindamm mit Flachdach, Foto: Gebrüder Dransfeld.
1932
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise kommt der Bau neuer Wohnungen zum Erliegen. Ein Viertel der Saga-Mieterinnen und Mieter kann ihre Miete nicht mehr zahlen. Die Saga übernimmt die Bestände von zwei in Not geratenen kleineren Genossenschaften.
Wohnungsgrundriss der Oelsner-Zeilenbauten in der Helmholtz- und Bunsenstraße in Ottensen von 1926/27, Foto: StAHH 424-15/873.
Ein Zahnrad im neuen System. Die Zeit des Nationalsozialismus
1933-1945März 1933
Nationalsozialisten besetzen im Zuge der „Machtergreifung“ das Rathaus Altona und auch das Saga-Büro. Max Brauer und Gustav Oelsner werden abgesetzt. Es werden hauptamtliche Verwalter in Wohnblocks eingeführt, anstelle von ehrenamtlich gewählten Mietervertretern, die es seit 1923 gegeben hatte.
Ausmarsch der gleichgeschalteten Saga anlässlich des am 1. Mai 1934 begangenen und vom NS-Regime umgedeuteten „Tags der nationalen Arbeit“, Foto: Museum der Arbeit / SAGA-Fotoarchiv.
1934/1935
Die Bauten Hamburgs sollten der NS-Ideologie entsprechen. So mussten die als „undeutsch“ empfundenen Flachdächer den „deutschen“ Spitzdächern weichen. Die ersten Bauten, die dies betrafen, waren Gustav Oelsners Blöcke in der Helmholtz- und Bunsenstraße. Weitere Aufstockungen dieser Art folgten am Bahrenfelder Steindamm, im Baublock Koldingstraße und in der Luruper Chaussee.
Die sogenannte „Schichttorte“ am Bahrenfelder Steindamm während der Aufstockung, Foto: StAHH.
1938
Die Altonaer Saga geht im Zuge des „Groß-Hamburg-Gesetzes“ in das Eigentum der Stadt Hamburg über und wird zur SAGA. 1939 erfolgt die Fusion mit der Baugesellschaft Hamburg. Die SAGA besitzt nun 6.617 Wohnungen.
SAGA-Logo 1938.
1939
Bau von 252 Offiziers- und Unteroffizierswohnungen in Dockenhuden und Osdorf. Heute firmiert die Luftgausiedlung auch unter der Bezeichnung Arnimviertel.
Siedlung Dockenhuden Köhlerstraße 2-6, Foto: J. F. Busse.
März/April 1939
Fusion der SAGA mit der Baugesellschaft Hamburg mbH. Umbenennung in SAGA – Gemeinnützige Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg. Die SAGA besitzt nun 6.617 Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Die SAGA-Zentrale wird in die Hamburger Innenstadt an die Esplanade 6 verlegt. Gustav Oelsner emigriert in die Türkei.
Dachstuhlarbeiten in der Rentzelstraße 1939, Foto: Franz Max Wulf.
Ab 1942
Im Auftrag der Hamburger Gauleitung baut die SAGA in Alsterdorf, Jenfeld, Steilshoop und Poppenbüttel Behelfsheime für Ausgebombte. Diese bestehen aus Betonteilen, die teilweise im KZ Neuengamme vorgefertigt werden.
Ruinen von SAGA-Beständen auch in Dulsberg-Süd, Foto: D. Niemann.
Juli/August 1943
Bei der „Operation Gomorrha“ starben rund 34.000 Menschen, ganze Quartiere wurden komplett zerstört. Für schätzungsweise 186.000 Menschen stand im September 1943 keine kurzfristige Unterkunft in der näheren Umgebung zur Verfügung. Bei einer Gesamtbevölkerung von 1,5 Millionen Menschen betraf dies mehr als jeden zehnten Bewohner.
Trümmergrundstück Rothenhäuser Damm 8, im Hintergrund ein Hochbunker, Foto: Brand.
1944
Errichtung der sogenannten Norwegerhäuser in Ohlstedt. Diese gehen 1947/48 durch eine Einigung mit der norwegischen Regierung in das Eigentum der SAGA über.
Norwegerhäuser, Foto: Ralph Kleinhempel.
Mai 1945
Hamburg wird kampflos von britischen Truppen eingenommen. Das SAGA-Büro in der Esplanade 6 muss kurzfristig geräumt werden, da hier die britische Militärregierung ihren Sitz einnimmt. SAGA-Vorstand und -Aufsichtsrat werden abgesetzt. 25 Mitarbeiter werden aufgrund der Zugehörigkeit zur NSDAP entlassen – was etwa der Hälfte der Belegschaft entspricht.
Der SA-Mann und SAGA-Prokurist Hermann Urmersbach war die wahrscheinlich am stärksten nationalsozialistisch orientierte SAGA-Führungskraft, die zugleich von ihrer Stellung persönlich erheblich profitiert hatte. Er starb 1941 an der Ostfront, Foto: StAHH 311-8 125.
1945
Verheerende Kriegsschäden. Mit Kriegsende sind von rund 6.670 SAGA-Wohnungen 1.115 total zerstört und weitere 259 so stark beschädigt, dass sie vorerst nicht bewohnt werden können.
Am Golfplatz Klein Flottbek stellt die SAGA rund 100 Behelfsheime fertig. 1966/67 wird an jener Stelle das neue Christianeum gebaut.
Noch bis in die 1950er Jahre wohnten viele Hamburgerinnen und Hamburger behelfsweise auch in sogenannten Nissenhütten, Foto: Hamburgisches Architekturarchiv.
Die Ära Henry Zwanck. Vom Wiederaufbau zum Bauboom
1945-1971April 1947
Senatsbeschluss zur Aufteilung des Stadtgebietes unter den vier städtischen Wohnungsunternehmen ab dem 1. April 1948: Die SAGA erhält die Zuständigkeit für das Gebiet westlich der Alster und nördlich der Stadtbahnlinie Dammtor – Altona. St. Pauli, Neustadt und Altona-Altstadt sind nicht im SAGA-Einflussbereich. Priorität hat nun der Wiederaufbau der zerstörten Stadt.
Karte Wiederaufbau- und Neubaugebiete, Foto: Gemeinnütziges Wohnungsunternehmen Freie Stadt GmbH.
1948
An ihrem 25-jährigen Bestehen besitzt die SAGA 6.668 eigene Wohnungen und beschäftigt 92 Mitarbeiter – ein Zehntel der heutigen Belegschaft.
Trümmergrundstücke sind dennoch allgegenwärtig. Der Friedrich-Ebert-Hof in Altona ist erst 1949 wiederaufgebaut, Foto: Köhler.
1949
1946 beginnt die britische Militärregierung unter dem Arbeitstitel „Hamburg Project“ mit dem Bau der späteren Grindelhochhäuser (Harvestehude). 1949 wird das Projekt von der SAGA übernommen und die Gebäude werden zu Sozialwohnungen umgeplant. 1956 sind die zwölf Hochhausscheiben fertig gestellt. Für viele sind sie DAS Symbol für den Wiederaufbau nach 1945.
Parkbänke vor den Grindelhochhäusern 1954, Foto: Ursula Becker-Mosbach.
1950
Der Deutsche Bundestag beschließt das „Erste Wohnungsbaugesetz“ und schafft damit die Grundlage für den sozialen Wohnungsbau. Zwei prägende Köpfe des Hamburger Wiederaufbaus sind Max Brauer und SAGA-Vorstand Henry Zwanck, der das Unternehmen bis 1972 (!) als Alleinvorstand lenken sollte.
Erster Bürgermeister Hamburgs Max Brauer (m.) mit SAGA-Vorstand Henry Zwanck (r.). Hier bei einem Richtfest in Lurup am 30.10.1958, Foto: Traute Tiedemann.
1952
Sieben Jahre nach Kriegsende sind alle beschädigten SAGA-Bestände wiederaufgebaut. Zudem befinden sich 2.500 Wohnungen in Bau und Planung.
Rothenhäuser Damm 1952 in Wilhelmsburg. Kinder spazieren durch die neu angelegte Gartenanlage, Foto: Köhler.
1954
Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB beschließt alle gewerkschaftseigenen Wohnungsunternehmen der Neuen Heimat zu unterstellen. Herausragendes Beispiel der Bauten jener Jahre wird die Gartenstadt Hohnerkamp.
Gartenstadt Hohnerkamp 1954, Foto: Hamburgisches Architekturarchiv.
1955
Die SAGA besitzt zum ersten Mal mehr als 10.000 Mietwohnungen. Hinzu kommen 1.550 Baubeginne allein in diesem Jahr – Ausdruck des massiv hochgefahrenen Wiederaufbaus.
Maurer bei der Arbeit im Luruper Weg Ecke Högenstraße. Hier entsteht der erste Block mit 46 Wohnungen. Architekten: Sprotte und Neve, Foto: Constance M. Kupferberg.
1958
Max Brauer übernimmt wieder den Aufsichtsratsvorsitz der SAGA. Die Mietenbuchhaltung wird modernisiert und auf das Lochkartenverfahren umgestellt.
SAGA-Mitarbeiterin an einer Lochkartenmaschine, Foto: SAGA-Pressestelle.
1959
Die 10.000ste SAGA-Neubauwohnung seit Kriegsende wird fertiggestellt und am 23. Dezember feierlich an eine Flüchtlingsfamilie übergeben.
Auch in Lurup Fahrenort wurden 1959 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 92 Wohnungen erbaut. Architekt: Bernhard Hemkes, Foto: Ursula Becker-Mosbach.
Februar 1962
Die Sturmflut fordert in Hamburg 318 Tote. 800 Häuser in Wilhelmsburg und Harburg, die von der SAGA verwaltet werden, stehen unter Wasser. In Lurup wurden durch den Sturm bei elf Häusern die Dächer abgedeckt. Neubauwohnungen der SAGA werden daraufhin bevorzugt an Flutopfer vergeben.
Wilhelmsburg während der Sturmflut 1962, Foto: Krüger.
1968
Mehr soziale Verpflichtung für die Quartiere: Die SAGA plant bei Neubauten Kitas und Halbtagskindergärten mit, die dann von der AWO und der Kirche genutzt werden. Erstmals stellt die SAGA zwei Mieterbetreuerinnen in Großwohnsiedlungen ein.
Die ehemalige Senatorin Irma Keilhack bei einem Besuch des Halbtagskindergarten Morgenröte 1970, Foto: Heinz Fremke.
Dezember 1969
Gemeinsam mit den drei anderen städtischen Wohnungsunternehmen wird erstmals die Mieterzeitschrift WIR herausgegeben – ein Mehr an Kundennähe und Information aus erster Hand für die Mieterinnen und Mieter.
Mieterzeitschrift WIR März 1970.
Oktober 1971
Juliana Königin der Niederlande macht im Rahmen ihres Deutschlandbesuches Station am Osdorfer Born und besichtigt Achtern Born 84 spontan die Wohnung des SAGA-Mieter Ehepaares Schmidt.
Königin Juliana im Wohnzimmer der Schmidts, Foto: Heinz Fremke.
Nach dem Boom. Fusion, Krisen und neue Aufgabenfelder
1972-1989Sommer 1972
Die SAGA übernimmt ihre städtischen Schwestergesellschaften Freie Stadt, Neues Hamburg und Deutsche Wohnungsbaugesellschaft mbH Harburg. Ihr Wohnungsbestand erhöht sich auf rund 75.500 Wohnungen.
Alle städtischen Wohnungsgesellschaften auf einem Fensterbild vereint, Foto: Museum der Arbeit / SAGA-Fotoarchiv.
1973
Die Erdölkrise läutete das Ende des Baubooms in Deutschland ein. Die SAGA baut ihre Großwohnsiedlungen „Lenzsiedlung“ und „Kirchdorf-Süd“ zuende, doch die Modernisierung des eigenen Bestands ist in den Vordergrund gerückt. Insbesondere die Altbauviertel von St. Pauli, in Altona-Altstadt, Ottensen, St. Georg und der Neustadt werden nun instand gesetzt.
Pferdekoppel und Großwohnsiedlung Kirchdorf-Süd, Foto: Hans-Peter Soltow.
September 1973
Auf dem Hexenberg in Altona-Altstadt am westlichen Rand von St. Pauli wird ein Sammelrichtfest für 2.170 Wohnungen gefeiert – die Rede hielt der damalige Bundesminister Hans-Jochen Vogel. Die rund 400 Wohnungen stechen bis heute mit ihrem markanten gelben Klinker hervor.
Der Hexenberg 2021, Foto: Andreas Bock.
1974
Im Zuge der behutsamen Stadterneuerung wurde für die Karl-Theodor-Straße in Ottensen in Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung "Die Zeit" ein Wettbewerb ausgeschrieben, das Preisgeld betrug 50.000 DM. Die Realisierungsphase begann 1976 und wurde 1983 vollendet.
Sanierungsgebiet Karl-Theodor-Straße, Foto: Erich Andres.
Mai 1974
Eröffnung des Verkehrsschulgartens Steilshoop.
Kinder erlernen in Steilshoop Rücksichtnahme im Straßenverkehr, Foto: Erich Andres.
1975
Die SAGA bezieht ihre neuen Geschäftsräume in der Großen Bergstraße in Altona. Damit arbeiten die SAGA und die seit 1972 zum Unternehmen gehörenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DWG, der Freien Stadt sowie Neues Hamburg nun unter einem Dach.
Die neue SAGA-Zentrale, Foto: Museum der Arbeit / SAGA-Fotoarchiv.
1976
Über die Gründung des SAGA-Tochterunternehmens HSTG beabsichtigt die SAGA unter Zustimmung des damaligen Senates den Bau von rund 6.000 Wohnungen rund um Teheran im Iran. Im Zuge der Schah-Unruhen 1979 kommt das Vorhaben gänzlich zum Erliegen.
Baustelle Teheran, Foto: Günter Baack.
August 1978
„Hamburg Bau '78“-Ausstellung: Sieben Nationen nehmen an der Bauausstellung teil. 150.000 Besucher, darunter Bundespräsident Scheel, besichtigten in Poppenbüttel mehr als 200 Häuser verschiedenster Bauart. Die Koordination hatte die SAGA übernommen.
Bundespräsident Walter Scheel, Dr. Mildred Scheel und SAGA-Vorstand Dr. Rudolf Janke (v.r.n.l.) auf der Hamburg Bau '78, Foto: Hans-Peter Soltow.
1979
Mit dem Sanierungsgebiet rund um die Wexstraße in der Hamburger Neustadt beginnt von 1979-1984 ein weiteres großes Sanierungsprojekt der SAGA.
Eng bebauter Hinterhof in der Neustadt vor der Sanierung, Foto: Klindt.
1980
In der Mieterbetreuung wird neben der allgemeinen Jugendarbeit, Seniorenbetreuung und Beschwerdearbeit ein neuer Schwerpunkt auf die „Wohngebietsbezogene Sozialarbeit“ gelegt – eine Antwort auf die sich auch infolge der hohen Arbeitslosigkeit verschärfenden sozialen Spannungen, insbesondere in SAGA-Großwohnsiedlungen.
Gemeinsame Aufräumaktion in der Oppelner Straße in Jenfeld 1980, Foto: SAGA-Pressestelle.
Juli 1982
In der Hafenstraße auf St. Pauli werden leerstehende Häuser besetzt. Die SAGA ist als Verwalterin dieser städtischen Objekte mit der Sanierung in „St. Pauli-Süd“ betraut. Am 29. Juli 1982 wird aus Protest der Eingang der SAGA-Zentrale in der Großen Bergstraße von Hafenstraßen-Sympathisanten zugemauert.
Zugemauerter SAGA-Eingang in der Großen Bergstraße, Foto: Museum der Arbeit / SAGA-Fotoarchiv.
1988
Die GWG wird gegründet, um den Hamburger Wohnungsbestand der Neuen Heimat in den Besitz der Stadt zu überführen, nachdem der NH-Konzern liquidiert wurde. Im Windschatten der SAGA entsteht mit rund 39.000 Wohnungen ein zweites großes kommunales Wohnungsunternehmen in der Hansestadt.
Logo der GWG.
1989/1990
Der Hamburger Wohnungsmarkt ist wegen des verstärkten Zuzugs von Aussiedlern aus Osteuropa und insbesondere wegen der Ereignisse in der DDR immer angespannter. Die SAGA antwortet darauf unter anderem mit sogenannten Dachgeschoss-Aufstockungen. In Harburg und Wilhelmsburg entstehen die beiden ersten dezentralen Geschäftsstellen der SAGA.
Bis 1994 werden insgesamt 11 dezentrale Geschäftsstellen in ganz Hamburg geschaffen, Foto: SAGA-Geschäftsbericht 1991.
Die 1990er-Jahre
1990-19991990/1991
Ende der Gemeinnützigkeit: Im Zuge einer bundesweiten Steuerreform fällt 1990 die steuerliche Begünstigung von Wohnungsunternehmen der öffentlichen Hand. Die Bezeichnung „gemeinnützig“ im Unternehmensnamen entfällt. Für die SAGA und auch die GWG kommt dies ab 1991 zum Tragen. Sie müssen sich nach innen und außen auf die neue Wettbewerbssituation einstellen.
SAGA-Wohnsiedlung, Ladenbeker Furtweg in Bergedorf-West, Foto: Jürgen Müller.
1995
In der Großwohnsiedlung „Kirchdorf-Süd“ werden erstmals Pförtnerlogen im SAGA-Bestand eingerichtet. Das Sicherheitsgefühl der Bewohnerinnen und Bewohner steigt, Verschmutzungen und Vandalismus gehen erheblich zurück.
Bis heute werden zahlreiche Logen von Hausbetreuerinnen und -betreuern der SAGA-Tochter CHANCE betrieben, Foto: Andreas Bock.
1998
Gründung der SAGA-Tochter CHANCE, die über den Einsatz von Langzeitarbeitslosen rund 80 Logen in den verschiedenen Quartieren besetzt und so für mehr Stabilität in den Nachbarschaften sorgt – ein echtes Erfolgsmodell.
Hausbetreuerinnen und Hausbetreuer auf St. Pauli, Foto: Andreas Bock.
1999
Konzernbildung: SAGA und GWG bilden einen Gleichordnungskonzern. Beide Unternehmen verfügen zusammen über einen Bestand von mehr als 130.000 Wohnungen und 1.600 Gewerbeobjekten. 2007 wird die Konzernbildung abgeschlossen sein, die GWG wird Tochterunternehmen der SAGA.
Seit 2004 ein Dach für SAGA GWG: Die Konzernzentrale in Barmbek, Foto: Thorsten Ahlf.
Die neue SAGA. Entwicklungen seit 1999
2000 - HEUTE2002
Gründung der SAGA-Tochter ProQuartier zur Unterstützung der Quartiersarbeit. Der Name ist Programm. Unter anderem kümmert sich ProQuartier erfolgreich um Stadtteilmarketing, entwickelt eigene Formate wie das kostenlose Sportprogramm move! in SAGA-Quartieren.
Das kostenlose Sportprogramm move! ist für viele Jugendliche Anlaufpunkt in ihrem Quartier, Foto: Thomas Duffé.
August 2002
An der SAGA-Hausfassade am Immenbusch in Osdorf entsteht das höchste Graffito der Welt. Die beiden Brüder Haris „Fusion“ und Aimal „Nulon“ Jahed sprühten in 80 Tagen mit dem Inhalt von 1.500 Spraydosen ihr Kunstwerk auf die 42 Meter hohe Fassade und bekamen einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde.
Foto: Graffiti Brothers Nulon & Fusion (GBNF).
2007
Gründung der SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft. Die Stiftung ergänzt das soziale und kulturelle Engagement des Konzerns und unterstützt Projekte, die sich für stabile Nachbarschaften und Quartiersentwicklung einsetzen. Die Stiftung ist mit einem Vermögen von 1.500.000 Euro als Grundstock ausgestattet. Jährlich stehen 300.000 Euro für Projekte zur Verfügung.
Das Atelier der „Quartierskünstler auf der Veddel“, Foto: Thomas Duffé.
2011
Um den bestehenden Engpässen am Hamburger Wohnungsmarkt zu begegnen, wird das erfolgreiche „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ geschlossen. Die SAGA ist mit vielen anderen Unternehmen Partnerin und verfolgt eine erklärte Angebotspolitik und verstärkt ihre Neubauaktivitäten im Kontext kooperativer Stadtentwicklung erheblich.
SAGA-Baustelle Straßburger Straße/Eulenkamp 2013, Foto: Thomas Duffé.
2013
SAGA GWG investiert im Zuge der IBA Hamburg allein in das Weltquartier in Wilhelmsburg mehr als 100 Mio. Euro. Als Projekt der Internationalen Bauausstellung wird diese Siedlung zu einem Modellprojekt für interkulturelles Wohnen umgestaltet, unter anderem mit energetischen Verbesserungen, dem Anbau von Balkonen und Wintergärten, der Veränderung von Grundrissen und der Umgestaltung der Außenbereiche.
Häuserzeile in der Neuhöfer Straße im Weltquartier 2019, Foto: Niklas Heinecke.
September 2015
In Folge der sogenannten Flüchtlingskrise baut die SAGA-Tochter HIG sukzessive mehr als 2.000 Wohnungen zur vorübergehenden Unterbringung von Menschen aus Syrien und anderen Krisenregionen. Die Vermietung übernimmt fördern & wohnen.
Wohnungen am Gleisdreieck, Foto: Andreas Bock.
2017
SAGA GWG heißt ab jetzt SAGA Unternehmensgruppe: Der 1999 eingeführte Konzernname gehört der Vergangenheit an. Seinerzeit hatten die SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg und die GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH einen Gleichordnungskonzern gebildet. Mittlerweile hat die SAGA rund 90 Prozent der GWG-Anteile gekauft.
Logo der SAGA Unternehmensgruppe.
2018
Das Graffito „Bomb Hugger“ des Streetart-Künstlers Banksy am Großneumarkt ist nach Restaurierung durch die SAGA wieder sichtbar.
Hamburgs Banksy am Großneumarkt, Foto: Thomas Duffé.
2019
Spatenstich für 180 öffentlich geförderte Wohnungen am Baakenhafen in der HafenCity – das Bauvorhaben wird ab September 2021 bezogen und erfüllt höchste energetische Standards.
Spatenstich Baakenhafen mit Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt (l.) und SAGA-Vorstand Dr. Thomas Krebs (r.), Foto: Andreas Bock.
Juni 2020
Hohe Neubauleistung: Zum dritten Mal in Folge nach 2018 und 2019 realisiert die SAGA Unternehmensgruppe 2.000 jährliche Baubeginne.
Das Büro Winking · Froh Architekten hat für die Planung des SAGA-Neubaus im Pergolenviertel den „Wohnbaupreis Hamburg“ verliehen bekommen, Foto: Andreas Bock.
April 2021
SAGA erhält den „Active City“-Award der Stadt Hamburg. Vor dem Hintergrund der Corona Pandemie entwickelte das Tochterunternehmen ProQuartier im März 2020 ein neues Balkonsport-Konzept und brachte das Sportprogramm move! direkt in die Wohnanlagen.
Balkonsport in einem SAGA-Quartier, Foto: Andreas Bock.
Juli 2021
Nach etwas mehr als 20 Jahren ist die Konzernintegration der GWG komplett abgeschlossen. An Stelle des Gleichordnungskonzern SAGA GWG tritt die SAGA Unternehmensgruppe. Die GWG als Hamburger Teil der ehemaligen Neuen Heimat ist damit Geschichte.
Haupteingang der SAGA-Zentrale in Barmbek, Foto: SAGA Unternehmensgruppe.
August 2021
Die SAGA stellt 180 öffentlich geförderte Wohnungen in der HafenCity fertig. Das bislang einzige Bauvorhaben des Unternehmens in Hamburgs jüngstem Stadtteil ist damit vollendet. Die SAGA leistet hiermit einen Beitrag zur gebotenen sozialen Durchmischung der HafenCity und zur Erfüllung modernster Klimastandards. So beinhaltet der Neubau ein innovatives Photovoltaikprojekt zur Erzeugung von Strom und ein E-Mobilitätsangebot vor Ort.
SAGA-Wohnhaus in der Baakenallee mit Blick auf die Elbe, Foto: Andreas Bock.
Oktober 2021
Einweihung des neuen 42 Meter hohen (!) Wandbilds am Immenbusch in Osdorf. Bei der künstlerischen Neugestaltung der Hausfassade stehen die Menschen des Stadtteils im Fokus. Unter dem Titel „Dreiklang“ zeigen die Künstler, wie sich Bewohnerinnen und Bewohner generationsübergreifend um ihren Stadtteil kümmern.
Foto: Perspektive Media.